Noch mehr Huf

Gerade ist mir noch einmal aufgefallen, was mir schon in den letzten Sommern auffiel:
Hierzulande stehen kaum noch Nutztiere auf der Weide herum. Ich glaube mich erinnern zu können, dass in meiner Kindheit stets und ständig Weiden von Kühen beweidet worden sind. Das ist nicht mehr in diesem Maße der Fall. Weiden werden heute irgendwie eher maschinell beweidet und das Nutzvieh steht unter Dach herum.
Sicher, es gibt noch ein paar Bereiche, wo man Kühen begegnen kann, so beispielsweise auf der Alm, Schafe findet man auf dem Deich und so weiter. Aber dazwischen? Nüschte.
Schweine waren ja schon immer eher im Stall. Das war schon früher was Besonderes, wenn man eines Schweines Antlitz im Tageslicht erspähen durfte. Die Optik eines Schweines kannte man vielfach als Kind nur von Marzipanglücksschweinen, Sparschweinen und aus dem Kinderbuch über den Bauernhof. Etliche Kinder konnten echte Schweine gar nicht als solche erkennen, weil sie gar nicht die Farbe einer Barbie-Prinzessin haben, welche man ihnen fälschlicherweise zuschreibt.
Schweine haben aber immerhin ein Problem mit ihren pelzlosen Haut. Die verbrennt, wenn sie zu lange in der Sonne rumliegen. Und der Aufwand, den man betreiben müsste, wenn man jeden Morgen alle Schweine mit Sonnenmilch…nicht auszudenken. Aber verbrennen jetzt auch Kühe? Wohl kaum.
Der einzige Grund ist der, dass es irgendwie kostengünstiger ist, Kühe festgebunden im Stall zu halten und mit Soja aus Regenwaldanbau zu füttern anstatt sie auf die Wiese neben dem Hof zu stellen, wo sie sich alleine füttern und gleichzeitig ihre eigene Weide düngen. Hängt vermutlich damit zusammen, dass man die Melkmaschine so viel schneller an die Zitzen pfropfen kann.
Die Franzosen haben da irgendwie eine ganz andere Sichtweise auf ihre Milch und ihren Käse. Da soll nur was Gutes rein und deshalb muss die Milch auch wegen der Aromen von bestimmten Wiesen gespeist ins Euter kommen. Entsprechend leben auf Frankreichs Weiden jede Menge Kühe unter freiem Himmel. Sollten wir vielleicht auch mal wieder hin.
Futtersojaanbau ist nämlich etwas abgrundtief Böses.
Herrscher der Hölle, dein Name ist Futtersoja!