Technikgott

Unverständnis befällt mich angesichts der vollkommen unsinnigen Verhaltensweisen diverser Konzertbesucher:
Sie zahlen teilweise horrende Eintrittspreise, nur um anschließend nicht der musikalischen Darbietung zu lauschen oder das Live-Geschehen zu genießen, sondern sie ziehen es vor, sich alles als verwackelte Angelegenheit auf ihrem Mobilfunkdisplay anzusehen. Zu allem Überfluss halten sie auch noch ihre Telefone hoch, so dass jeder, der hinter ihnen steht, auch gezwungen ist, sich das schöne Konzert als mieserable Abbildung auf dem Telefon eines vollkommen unbegabten Kameramenschen anzuschauen. Mögen ihnen allen die Daumen abfaulen!
Meine erklärte Hochachtung gilt jedem, der „aus Versehen“ den entsprechenden Leuten beim Tanzen das Gerät aus der Hand schlägt und anschließend mit seinen metallbesohlten Schuhen „aus Versehen“ draufstampft. Aber das ist ja bedauerlicherweise verboten.
Gewöhne Dir dieses ignorante und egoistische Verhalten bitte schleunigst wieder ab, Welt! Ist doch auch zu blöd, das Ganze. Denn wer will sich denn schon gerne beschissene Filme mit überbelichteten, verwackelten Bühnen und räudigster Tonqualität ansehen?!
Richtig: Niemand!
Und vermutlich auch all die Trottel nicht, die die Scheiße drehen.
Aber auf Youtube hochladen und das mit Mist gewiss nicht eben arme Internet nachhaltig weiter vollmüllen, das geht gerade noch!
Arme Welt.
Hilfe…

Psst

Gestern war ich mal wieder mit meiner Sippe auswärts unterwegs. Und zwar in einem Thermalbad. Thermalbäder sind ja so Wellness-Tempel-Dinger, wo man gefälligst ruhig zu sein hat und wo man, insbesondere als Kind, sich zu verhalten hat wie man sich natürlicherweise nicht verhält.
Als wir unseren, zugegeben sehr erholsamen Aufenthalt dortselbst nun beinahe beendet hatten geschah dann das Folgende: Eine junge Dame, entgegen der üblichen in diesem Etablissement vorherrschenden Kleiderordnung keineswegs in Badekluft gewandet, schleppte eine mittelgroße Kompaktanlage (vergl. Brüllwürfel) an den Rand des einen Wasserbeckens. Anschließend schaltete sie das Gerät ein, und eine Wand aus unerträglicher Fitness-Höllen-Musik erschütterte meinen gerade völlig entspannten Leib, der Schreck fuhr mir in alle Glieder, die Erholung war wieder weg!
Ich möchte an dieser Stelle einmal anführen, dass ich der Meinung bin, dass in Badeanstalten, in denen man laute, billige Synthesizer-Musik einsetzt um fitnessbedürftige Menschen zum im Wasser herumhampeln anzuregen, das durch lautes Johlen begleitete Springen vom Beckenrand ausdrücklich erlaubt werden muss. Wenn einer lärmt, dann darf das der andere auch.
So geht Generationengerechtigkeit.

Dummheit

An dieser Stelle möchte ich mich mal in die Reihe derer einreihen, welche reihenweise Schmähartikel zu einer blödsinnigen und definitiv nicht mehr zeitgemäßen Regelung schreiben, die sich „Sommerzeit“ nennt.

Die Winterzeit, auch Normalzeit genannt, ist etwas feines. Die Umstellung im Herbst entsprechend auch, und das nicht nur, weil einem „eine Stunde geschenkt“ wird, wie viele Leute fälschlicherweise immer sagen. Mit der Umstellung der Sommerzeit in die Winterzeit wird lediglich der alle Jahre am letzten Märzsonntag wieder begangene Fehler korrigiert. Das Handwerk und die im Landschaftsbau tätigen Dienstleister und sicherlich noch eine ganze Reihe weiterer Berufsgruppen wird mit mir darüber einstimmen, dass es sinnvoll ist, die Zeit im Herbst so umzustellen, dass es nicht erst gegen Mittag hell ist, damit man seinem Tagewerk zu vernünftiger Stunde nachgehen kann. Die Arbeitszeit vieler Berufsgruppen, die auf Tageslicht angewiesen sind, beginnt üblicherweise gegen sieben Uhr morgens, plusminus eine Stunde. Mit der Normalzeit ist es wenigstens gegen acht hell, wenn die Tage am kürzesten sind. Passt.

Die Sommerzeit hingegen korrigiert nichts. Es fällt mir definitiv nichts ein, was die Sommerzeit argumentativ begründen würde. Es ist dann später am Abend noch hell, aber das wird es im Laufe der Zeit ja ohnehin. Und im Sommer, wenn die Nächte am kürzesten sind, kann keine Sau vernünftig einschlafen, weil die Sonne bis um Mitternacht vom Himmel brüllt (gefühlt).

Alle Welt motzt über die Sommerzeit, viele werden krank und die Produktivität sinkt, weil eine allgemeine Erschöpfung den Volkskörper heimsucht. Warum nicht beschließen, dass man nur noch einmal die Zeit umstellt im Oktober und es dann einfach mal bleiben lässt? Ein für alle Mal? Endgültig? Die Welt wäre eine bessere. Ein Bottich neues Gehirn den Entscheidungsträgern!

Gibt es eine Lobby, die das verhindert? Was sollte das für eine Lobby sein? Wer profitiert von der Sommerzeit? Biergärten? Sonnenmilchindustrie? Rolladen- und Vorhangproduzenten?

Ich wusste gar nicht, dass die so mächtig sind.

Die einzige Industrie, der ich eine gewisse Macht einräume, die sicherlich in den nächsten Wochen wieder ein sattes Umsatzplus verzeichnen wird ist die Kaffeeindustrie.

Entsprechend: Guten Morgen. Jetzt einen Kaffee.

Verwanzt

Verblüfft stelle ich fest, dass die ersten Reaktionen auf die Veröffentlichung meiner Beiträge seit einiger Zeit zuverlässig aus den USA kommen, will sagen die ersten Aufrufe erfolgen umgehend. Habe ich zu häufig das Schlagwort „Folter“ eingesetzt? Hat man mich auf dem Kieker? Wird bald mein Telefon, mein Auto und meine Wohnung verwanzt?

Who knows? Yes, you know!

Aber a propos verwanzt, die gemeinhin als Feuerkäfer bekannten Feuerkäfer heißen nicht Feuerkäfer sondern Feuerwanzen, weil es sich hierbei nämlich weniger um Käfer sondern eher um Wanzen handelt. Feuerkäfer erhält man, wenn man tierquälerisch veranlagt ist, unter Einsatz eines handelsüblichen Feuerzeuges, einer Dose Haarspray und infolgedessen nicht mehr langlebiger Käferpopulationen. Auch denkbar ist, dass man kleine Käfer als Munition für Luftdruckwaffen nutzt. Von beidem jedoch rate ich dringendst ab, denn derlei Tierquälerei ist völlig zurecht geächtet und kann strafrechtlich verfolgt werden.

Miss Lungen

Wenn man ein gezieferverseuchtes Heim sein Eigen nennt, jedoch den brachialen Einsatz des Kammerjägers scheut, dann setzt man gern auf alternative Bekämpfungsmethoden. An allgemeiner und vor allem sicher wirkender Mäusevergrämung mangelt es aber im Handel. Deswegen wird häufig die als human angesehene Lebendfalle verwendet. Doch merke: Human ist diese nur dann, wenn auch regelmäßig geschaut wird ob sie besetzt ist! Möchte man nämlich die Tiere töten, so ist die Schnappfalle tatsächlich humaner als der Hungertod.

Radau

Heute habe ich getan was ich seit etwa fünfundzwanzig (in Worten: 25) Jahren nicht mehr getan habe. Ich habe mir Leisten unter die Haxen geschnallt und bin mit festem Wasser überzogene Hänge hinabgerutscht. Deutlicher: Abfahrtski.

Warum habe ich mir ein Vierteljahrhundert Zeit gelassen, um dies wieder zu tun? Kann ich Euch sagen. Dauert aber länger weil wegen viele Gründe und alle wichtig. Zunächst einmal fehlten mir über einige Zeit hinweg schlicht die Gelegenheiten. Später hatte ich ein wenig Respekt vor den Hängen und sogar ein klitzekleines Bisschen Höhenangst. Außerdem fehlte mir das nötige Kleingeld, weil ist ja alles beschissen teuer, der ganze Mist. Die wichtigen Gründe aber kommen noch.

Erst einmal ist da mein ökologisches und ästhetisches Gewissen, welches mich plagt, wenn ich an das Hanggerutsche denke. Ein unfassbarer Frevel ist es, was die Menschheit mit dem elenden Skizirkus der schönen Bergwelt antut! Gerne nutze ich meine Füße um Gebirge zu belatschen und mich an ihrem Anblick zu erfreuen. Im Sommer kann man auch sehen, was einem im Winter unter dem Schnee verborgen bleibt. Die Skihänge sind Narben auf dem gefolterten und zerschundenen Leib des Berges. Tiefe Schneisen verlaufen über die Flanken, jegliches Panorama ist durch Lifte und Leitungen gestört, mitten im Wald liegen Berge von Pistenbulliketten herum, biegt man um einen Felsvorsprung findet man sich unvermittelt inmitten von Schneekanonen, Wanderwege müssen zeitweise gesperrt werden, weil die Skipisten, welche infolge des Schmelzwassers im Frühjahr derart erodiert sind, dass sie nicht mehr zu als Skipiste taugen, mittels Sprengung wieder in Form gebracht werden müssen. Kommt man dennoch oben auf dem Berg an, dann schweift der Blick ins Tal und findet dort mitnichten idyllische Bergdörfer, sondern ausgedehnte Parkplätze vor riesigen Liftstationen.

Entgegen jeglicher Vernunft habe ich mich nun trotzdem wieder auf die Hänge begeben und auch, wie nicht anders zu erwarten, sensationell viel Spaß gehabt. Denn blendet man die Vernunft einfach mal aus und gibt sich der Dekadenz hin, dann kann das unfassbar befreiend sein. Die Freude wurde nur durch eines nachhaltig getrübt: Die musikalische Untermalung. Wobei die Vokabel „musikalisch“ hier drastisch fehl am Platze ist. Ich weiß nicht wie die „Künstler“ heißen, welche diesen Mist verbrochen haben, der hier stundenlang meine Ohren aufs Ungehörigste beleidigt hat, ich will es auch überhaupt nicht wissen, sonst würde meine gesamte negative Energie als Strahl gebündelt deren Existenz vernichten, und ich weiß  nicht, ob man mich dann dafür juristisch zu Rechenschaft ziehen könnte.

Warum in drei Teufels Namen glauben so viele Veranstalter, dass es Menschen gibt, die sowas hören wollen? Derlei Dreck wird immer an Orten gespielt, wo die Leute aus ganz anderen Beweggründen hingehen, ganz sicher nicht der Musik wegen. Gegen ihren Willen werden sie mit musikalischem Giftmüll beschallt! Man hört solches Zeug an Skihängen, auf dem Rummel, gelegentlich bei der Neueröffnung eines Baumarktes und, und das finde ich ganz besonders fies, auf Sportveranstaltungen für Kinder. Kann denn nicht endlich mal jemand an die Kinder denken?! Die Leidtragenden sind immer die Kinder! Hat mal jemand ein Marktforschungsinstitut beauftragt mit dem Auftrag herauszufinden, ob Kinder gerne dümmlich-billige Bumsmusik mit dummen Texten zu hören, bei der man bei Hören förmlich sehen kann, wie gelangweilt Sänger oder Sängerin den Feierabend herbeisehnen? Derart uninspirierte Arbeit wird üblicherweise mit Berufsverbot geahndet und sollte es auch in diesem Fall werden! Ich hoffe, die Nekrosen in meinem Ohr sind reversibel!

Mein Mitleid gilt den armen Angestellten in den Gastronomiebetrieben an den entsprechenden Orten. Mittlerweile bekommen sie ja wenigstens Mindestlohn. Aber ob der ausreicht zur Behandlung den Gehörgangkrebses, den sie alle bekommen? Und ob das als Berufskrankheit gilt?

Sollte man die Berufsgenossenschaften mal losscheuchen?

Ganz bestimmt.

Gestank

Auch heute wieder ist mir Grauenhaftes widerfahren.

Nichtsahnend ging ich durch ein größeres Einkaufszentrum in der Peripherie meiner Stadt. Ich hatte gerade jeweils ein Dutzend Weihnachtssterne und ein Dutzend Holzkisten gekauft als Weihnachtsgruß an ein Dutzend Mitarbeiter, diese Güter wollten unbeschadet zum motorisierten Transportmittel bugsiert werden. Plötzlich fischte mich mit ihren Fangarmen eine Kreatur aus dem träge dahinfließenden Strom der Einkaufenden, einer Koralle am Riff gleich, so wie man es auch aus Touristenorten kennt, wo vor jedem Restaurant ein Fänger postiert ist, der die potentiellen Gäste mit seinen Lügenmärchen über gutes Essen in gebrochenem Englisch abgreift.

Die Gruselgestalt, die mich plötzlich in ihren Fängen hatte, wollte mir allerdings gar nichts zu Essen verhökern. Sie wiegte mich auch zunächst in trügerischer Sicherheit, indem sie mich fragte, wo ich denn die schönen Weihnachtssterne her hätte. Ich gab ihr brav Auskunft und wollte mich gerade wieder trollen, da ging das Verkaufsgespräch auch schon los. Ob ich denn nicht noch Geschenke bräuchte, sie hätte da ja etc. Erst da wurde mir die Gefahr bewusst. Und zu allem Überfluss handelte es sich auch noch um einen Stand mit Kosmetikartikeln. Mir schwante bereits Böses.

Die Dame hatte ratz fatz meine Handgelenke mit Duftpröbchen eingesprüht, einer für die Dame und einer für den Herren, und mir eine komische Creme auf den Handrücken geschmiert. Dabei handelte es sich um parfümierte Rasierschmiere, ich wisse ja Bescheid. Ich entgegnete, dass ich, wie unschwer an meinem polychromen Fusselbart zu erkennen sei, nicht so genau Bescheid wisse. Sie erwiderte, man könne sich dieses Zeug auch super in den Bart schmieren, weil riecht toll und störrische Bartborsten würden davon flauschig weich.

Nachdem ich also informiert wurde, um was für blödsinniges Zeug es sich handelte wollte sie mir einen ganzen Haufen von dem Mist zu einem Sonderpreis überlassen, keine Ahnung wie ihr Chef denn das bezahle, aber das habe ja mich nicht usw. usf…..

Unter fadenscheinigen höflichen Floskeln ließ ich das Geschäft lieber nicht zustande kommen und machte mich mit dem festen Vorsatz vom Acker, diese Gegend der Stadt wegen des großen Gefahrenpotentials künftig weiträumig zu umfahren. Allerdings war es ja schon viel zu spät. Im Auto merkte ich erst wie schlimm diese unheimliche Begegnung mich getroffen hatte. Meine Handgelenke stinken zum Gotterbarmen! Jetzt habe ich mir die Handgelenke bereits zweimal ausgiebig gewaschen und insbesondere der Omageruch vom rechten Handgelenk geht nicht ab! Ich habe schon den Gedanken gewälzt, mir eine aufgeschnittene Zwiebel ans Handgelenk zu binden. Zwiebeln sollen ja in der Lage sein, die schlimmsten Gifte zu neutralisieren. Zumindest Wespenstiche u.ä. Ich glaube, das mache ich. Ansonsten werde ich den heutigen Tag sicherlich nur noch mittels Vollrausch überstehen können.

Ich habe Angst, der Gestank könnte ewig an mir haften bleiben.

Hilfe.

Wohlbehütet

Heute ist mir eine kleine Begebenheit widerfahren.

Ich weiß, damit bin ich nicht allein, sicherlich wird der/die eine oder auch sogar der/die andere heute eine direkte Begebenheit erlebt haben. Doch sollen all diese Begebenheiten nicht Gegenstand meiner Betrachtungen sein, auch wenn des/der einen oder anderen Begebenheit mit einem Phänomen der meinen Begebenheit zusammenhängen sollte.

Heute nämlich hat es zu ersten Mal in diesem Winter in Berlin herabrieselnde Schneeflöckchen, ja sogar amtliche Schneeflocken gegeben. Sollte also der/die eine oder andere eine Begebenheit im Zusammenhang hiermit erlebt haben, ja dies sogar als die ultimative Begebenheit wahrgenommen haben, so möge er/sie seine/ihre Aufregung umgehend zügeln, denn diese Begebenheit ist es nicht. Der Schnee hatte allerdings damit zu tun. Mehr noch allerdings der vorangegangene Graupelschauer.

Wetter hat ja die Eigenschaft, sich irgendwie bemerkbar zu machen. Der Mensch ist mit allerhand Rezeptoren ausgestattet, welche auf Witterungseinflüsse reagieren. In der Haut haben wir zum Beispiel neben den Wärmesensoren auch die Fähigkeit, Druck wahrzunehmen. Zudem gibt es noch diese schöne Sache, die man Körperschall nennt. Wer nicht weiß was das ist, der möge sich eine Stimmgabel zur Hand nehmen, diese in Schwingung versetzen und sich an die Stirn halten. Wer keine Stimmgabel hat, dem sei empfohlen mit den Zähnen aufeinander zu schlagen. Der Sound, der dabei wahrgenommen wird ist ungleich lauter als in der Umgebung wahrzunehmen. Das ist Körperschall.

Was aber hat Körperschall mit Graupel zu tun? Wer schon einmal meine hier veröffentlichten Texte gelesen hat, der weiß, dass ich nun wieder mein zur Abwesenheit neigendes Haupthaar ins Feld führe. Und so ist es auch:

Mein Haarwuchs ist eher schütterer Natur, infolgedessen kommen verschiedene Witterungseinflüsse direkter an meinen Kopf als beispielsweise bei Gitarrenmacker Slash. Heute begab es sich, dass ich draußen unterwegs war und eben genannter Graupelschauer begann. Leider hatte ich es versäumt mich auf eine entsprechende Wetterumstellung adäquat vorzubereiten und musste nun meine nur durch eine dünne Hautschicht geschützte beinerne Schädelplatte der Wettergötter Unbill aussetzen. Die Eiskristalle schlugen auf meinen Kopf und der daraus resultierende Körperschall ließ mich ahnen, warum steter Tropfen auf bare Stirnen eine international anerkannte Foltermethode ist.

Schlaue Menschen haben irgendwann in grauer Vorzeit die Kleidung erfunden. Irgendwann wurde auch der Kopf als Körperteil entdeckt, den man mit Kleidung ausstatten kann, so zum Beispiel mit einer Mütze, einem Helm oder sogar einem Hut. Als ich noch jung und im Überfluss mit Haar ausgestattet, wusste ich noch nicht so recht, wozu ein Hut da ist. Ich vermutete, dass im Tragen von Hüten in erster Linie Geckentum zum Ausdruck käme. Heutzutage jedoch weiß ich, dass es durchaus Sinn macht breitkrempige Hüte zu tragen. Hüte sind nämlich, je nach Bauart, durchaus in der Lage, witterungsbedingte Einschränkungen des Gesamtorganismus zu vermeiden. Deshalb spricht man wohl auch von verhüten.

Im heute stattgefundenen, körperschallbedingt nervigen Graupelschauer wünschte ich mir entsprechend meinen Filzhut herbei. Dieser kann sogar fiese Regenschauer lange von der Kopfhaut fernhalten. Kein Tropfen, keine Schneeflocke und auch kein Hagel- oder Graupelbatzen ist in der Lage, meinen Schädelknochen in Schwingung zu versetzen. Der Hut kam aber nicht herbei und ich verfluchte innerlich mich selbst und vor allem die Tatsache, dass ich keinen Hut bei mir hatte.

Und das war meine kleine Begebenheit. Wer sich jetzt dahingehend zum Nörgeln bemüßigt fühlt, dass diese Begebenheit so vollmundig angekündigt worden ist und doch eigentlich keiner Erwähnung bedarf, weil vollkommen uninteressant, dem sei gesagt, dass ich oben der Begebenheit das Attribut „klein“ vorangestellt habe, um damit anzudeuten, dass hier keine haarsträubende Geschichte mit internationalen Verwicklungen im Nachgang zu erwarten sei. Fürwahr, das habe ich.