Fies Desease

Ich habe lange nix Blödes mehr geschrieben, wünschte dies heute zu tun und die vermaledeite Wortpresse gibt mir die Möglichkeit nicht! Verflixt! Seit einer Stunde nun schon versuche ich, das zum Wortwitz gehörige, gerade eben extra zu diesem Zweck geschossene Foto hochzuladen und das klappt nicht. WordPress vermeldet immer wieder,ein Fehler sei aufgetreten und deshalb ginge das irgendwie nicht. Welcher Art der Fehler sei und wie er zu beheben wäre ist nicht näher benannt. Kriege ich auch nicht raus. Die Fehlermeldung kann man nur wegklicken am daran befindlichen X. Dankeschön auch dafür, WordPress.

Ich bin erbost bis erzürnt, zahle ich doch immerhin Geld dafür, dass ich hier jedweden Unfug hochladen kann, der mir in den Sinn kommt. Und jetzt geht das einfach nicht! HIMMELARSCHUNDZWIRN! Was auch immer diese drei Komponenten miteinander zu tun haben sollen.

Ich werde weiter beharrlich versuchen, den Fehler davon zu überzeugen, dass es ihn nicht geben sollte, woraufhin er sich hoffentlich in Wohlgefallen auflösen wird.

Ergänzung

Alles Gute kommt von oben.
So geht ein geflügeltes Wort.
Doch trifft dies nicht zwangsläufig immer zu.
Diese Taube, oder was auch immer dies mal für ein Vogel war, beispielsweise wird das von oben stattfindende Eintreffen des sie schlussendlich meuchelnden Falken vermutlich eher unerfreulich gefunden haben.
Auch die Bewohner von Hiroshima werden dieses geflügelte Wort wohl kaum mit dem Flugkörper „Little Boy“ verbinden.
Die Wesenheiten in der Tiefsee können die von oben herabsinkenden Giftmüllfässer, welche gerne illegal ins Meer verklappt werden, ebenfalls nicht so gut mit den oben zitierten geflügelten Worten in Einklang bringen.
„Alles Gute kommt von oben“, dieser Satz sollte nicht allein stehen dürfen, sondern müsste stets durch den Terminus „Allerhand Mist übrigens auch“ ergänzt werden.
Wobei der Satz insgesamt ohnehin vollkommener Mumpitz ist, denn das Beste überhaupt kommt ganz klar von unten: Die Kartoffel.
„Alles Gute kommt von oben“ ist hiermit also als geflügeltes Wort gescheitert und widerlegt. Der Gegenbeweis befindet sich oft genug auf meinem Teller.
Geflügelte Worte sollten ihre Flügel auch mal selbst bemühen und oben bleiben. Und wenn sie dann mal runterfallen, dann sollten sie lieber vom sie zur Strecke gebracht habenden Falken zerpflückt werden, anstatt der Welt falsche Weisheit vorzugaukeln.

Manches Gute kommt eben auch von unten.

Meldung

Ein vortreffliches Mahl wird in meinem Inneren derzeit mithilfe von Magensäure zersetzt. Es wurde mir von meinen Söhnen kredenzt.
Es gab selbstgemachte Frühlingsrollen. Die müssen ja in heißem Fett geschwenkt werden. Dieses heiße Fett war ziemlich heiß und hat teilweise auch seinen Aggregatzustand infolge der großen Hitzezufuhr von flüssig in gasförmig geändert. Dies nun rief meinen Feuermelder auf den Plan, welcher irgendwann ganz plötzlich einen infernalischen Lärm ertönen ließ. Der Krawall ließ sich nur durch das Entfernen des Feuermelders von der Wand und das Rausnehmen der Batterie abstellen.
Die Konversation beim Essen verlief dann eher schleppend. Durch die Blutströme aus den Gehörgängen drang kein Laut mehr bis an Hammer oder Amboss vor.
Ich werde den Feuermelder dennoch wieder anbringen.
Wenn ich wieder hören kann.
Und ich den Mut aufbringe.
Vielleicht.

Bedenklich

Mir ist letztens etwas verfassungsrechtlich relevantes widerfahren:
Beim herumschneftern in verlassenem Gelände lehnte ich mich an eine alte Türöffnung und stieß mir dabei ein ins Mauerwerk eingelassenes Metallteil in den Rücken. Schmerzbedingt sprang ich von der Mauer fort, wodurch die unheilige Allianz aus Haken und Kreuz sogleich wieder getrennt wurde.
Bloß gut, dass kein Verfassungsschutz zugegen war.

(Vgl. „Unbedenklich“ https://thynnephph.wordpress.com/2015/06/02/unbedenklich/)

Am Boden zerstört

Seit dieser Begebenheit sind schon ein paar Jahre ins Land gegangen, doch fühl ich mich im Moment doch dazu bemüßigt, davon zu berichten:
Es war einmal ein Garten. Dieser befand sich in Berlin Zehlendorf, unweit der Rehwiese nahe dem Bahnhof Nikolassee. Dieser Garten war meiner und meiner Mitstreiter Obhut anvertraut, wir hübschten ihn an etlichen Stellen auf, räumten Wildwuchs ab, schnitten den Rasen, stutzten die Sträucher und taten im Allgemeinen das, was man als Gärtner in einem Garten so macht.
Grünabfälle, sofern nicht zu klobig, wurden auf einem eigens hierfür errichteten Komposthaufen der Wiederverwertung zugeführt. Dieser Komposthaufen befand sich inmitten eines kleinen Eibengebüschs, auf diese Weise den Blicken der Gartenbesitzer verborgen. Alljährlich zwei Mal wurde der Komposthaufen umgesetzt und gesiebt, im Frühjahr und im Herbst.
Als wir uns eines Tages im Frühjahr einmal wieder an dem Komposthaufen zu schaffen machten entsprang der Leibhaftige lärmend dem Eibengesträuch und griff mich frontal an, wild fuchtelnd mit schwarzem Leib und gelben Augen! Der Spuk war schnell wieder vorbei, nur um sodann kurz darauf von Neuem zu beginnen! Erschrocken floh ich vom Kompost fort auf die rettende Rasenfläche.
Als der erste Schreck sich gelegt hatte und mein Pulsschlag sich beruhigte wurde mir klar, was da für ein Derwisch mir an die Brust geschlagen hatte: Ein Amselmann hatte beherzt sein Nest verteidigt und mich erfolgreich in die Flucht geschlagen. Mit voller Wucht war er gegen meine Brust geflogen, wild mit den Flügeln schlagend und so eine größere Gestalt vorgaukelnd als er eigentlich besaß. Ich hatte Glück, dass sein Schnabel sich nicht in mein Brustbein gerammt hatte, so kräftig griff mich das irrsinnige Vieh an!
An dieser Stelle war die Verteidigung des Nistplatzes von Erfolg gekrönt, ich näherte mich dem Kompost in der nächsten Zeit zwar trotzdem, doch mit größter Vorsicht, um die Amselbrut nicht zu stören. Des Amselmannes Beherztheit war beeindruckend.
Manchmal jedoch ist diese Beherztheit eher kontraproduktiv, so zum Beispiel, wenn ein Amselmann in Rage ein Auto anzugreifen sucht. Diesem kleinen Amselmann hier ist entweder dies, oder aber ein Tiefflugmanöver ohne den rettenden Rechts-Links-Blick zum Verhängnis geworden.
Hoffentlich kann die dazugehörige Amselfrau ihre Nachkommen auch als Alleinerziehende durchbringen, auf dass auch in Zukunft mittelgroße schwarze Vögel für den einen oder anderen Adrenalinstoß zur Verfügung stehen.
Ruhe sanft, kleiner Amselmann.

Contrazession

Jetzt, kurz bevor die Spinner in Scharen das Land in Angst und Schrecken versetzen, ganze Landstriche kahlfressen und Gespinstnester allerorten verteilen, auf dass sich allergische und asthmatische Krankheiten wie Lauffeuer verbreiten und die Angst vor dem Wald in der Bevölkerung wieder ungeahnte Ausmaße annimmt, blühen die Eichen lieblich vor sich hin und sehen aus, als wenn kein Wässerchen ihr Leben zu trüben imstande wäre. Das ist schön.
Nicht so schön ist der Inhalt der Jako-O Wald-Abenteuer-Lern-Software für Kinder ab 7. Was ein Kind nämlich daraus lernt ist, dass man Wälder eigentlich niederbrennen sollte weil da so schlimme Organismen drin sind.
Kinder lieben kleine Lernfilmchen. Die gibt es auch auf dieser Lern-CD. Und in diesen Filmchen lernt man vom schrecklichen Fuchsbandwurm, welcher die Eingeweide zerfrisst, wenn man nicht alles aus dem Wald zu einem formlosen Brei zerkocht, dass man unweigerlich von Zecken befallen wird, welche einen mit den grässlichen Krankheiten Borelliose und FSME ausstatten werden, und dass die Tollwut einen tödlich dahinrafft, sobald man im Wald auch nur daran denkt, dass es dort Tiere gibt.
Zecken habe ich auch schon massenhaft auf Wiesen und Feldern gesehen. Schnell entdeckt und beherzt entfernt richten sie auch keinen Schaden an. Sie sind lästig und doof, aber das sind Mücken auch und man fährt trotzdem an den See.
Tollwut ist insgesamt sehr selten geworden, Tollwutgebiete im Wald werden oft mit Warnschildern markiert, ansonsten gibt es tollwütige Tiere im Wald nicht häufiger als in der Stadt. Zu zutrauliche Tiere sollte man nicht unbedingt küssen oder ablecken. Macht aber auch eigentlich keiner. Sollte einem ein Kind dennoch erzählen, es habe gerade einen Waschbären gestreichelt, so wasche man seine Hände. Sodann suche man einen Arzt auf, um auf Nummer sicher zu gehen. Es ist aber insgesamt ausgesprochen unwahrscheinlich, dass den lieben lärmenden Kleinen üb erhaupt jemals ein Wildtier im Wald begegnet.
Dem Fuchsbandwurm sollte man insgesamt mit deutlich mehr Gelassenheit begegnen, wie ich finde. Mein alter Herr hat mir auch schon einmal mit deutlicher Nachhaltigkeit den Genuss von Blau-, Brom-, Him- und Walderdbeeren vergällt indem er mich auf den fiesen Fuchsbandwurm aufmerksam machte. Im Radio hat mir dann später aber einmal Christoph Drösser erzählt, dass das alles Quatsch ist und man getrost den Wald ablecken kann wenn einem danach ist, ohne dass einem dabei etwas passiert. Natürlich nicht wörtlich und nicht mir persönlich, aber ich habe mir das zu Herzen genommen und esse wieder Blaubeeren und Walderdbeeren und mein Leben ist wieder viel reicher geworden.
Und wenn man einmal daran denkt, wo der Fuchs überall herumschneftert, in der Stadt, auf dem Feld, auf Schulhöfen und vor allem sicherlich auch auf jedem Erdbeeerfeld: Werden deswegen sämtliche Erdbeeren dieser Welt bis zur Unkenntlichkeit zerkocht vor dem Verzehr?! Mitnichten!
Den Wald zu betreten ist Gebot für Kinder! Man darf ihnen nicht Angst einjagen vor dem Wald! Sie sollen nicht an allen Pflanzen knabbern weil davon einige giftig sein können, aber rennen Kinder wild äsend durch den Wald?
Nein.
Sie sollen nicht einfach alle Pilze fressen, derer sie gewahr werden, aber tun Kinder das?
Nein.
Sie sollen nicht jedes Tier streicheln und auf den Arm nehmen, aber lassen Tiere das mit sich machen?
Nein.
Eine gewisse Vorsicht gegenüber kuscheligen Prozessionspinnergespinstnestern gegenüber ist sicherlich richtig und wichtig, aber dort, wo der Spinner sein Unwesen treibt stehen gemeinhin Warnhinweise die man mit seinen Kindern besprechen kann. Genau wie bei der Tollwut.
Entsprechend mein Appell an alle: Geht mit Euren Kindern in den Wald und schickt sie los, denselben selbst zu erkunden. Wenn sie anschließend Kratzer an Armen und Beinen haben, Äste, Moos,Laub und Spinnweben im zerzausten Haar hängen und mannigfaltigster Dreck sich unter den Nägeln und an der Kleidung finden, wo auch Kletten und allerlei sonstige Pflanzenteile hängen, dann ist das ein Grund sie zu loben und nicht sie zu tadeln.
Merkt Euch das!

Gnatz

Derzeit verheert Gram mein Innenleben. Ich gräme mich gerade über unsere Berliner Amtsführungsgepflogenheiten und über meine Bürgerpflicht mich ausweisen zu können.
Es ist schon eine Frechheit, dass ich ständig Ausweisdokumente mitzuführen habe. Ein Ausweis ist zwar sehr klein und sehr leicht, doch habe ich in der Schule einmal gelernt, dass Arbeit gleich Kraft mal Weg ist. Auch ein sehr kleines Ausweisdokument zu bewegen erfordert ein kleines Quäntchen Kraft. Angesichts der Tatsache, dass ich ständig große Strecken zurücklege, ich diese kleine Kraft entsprechend mit einem großen Weg zu multiplizieren habe, verrichte ich gezwungenermaßen Arbeit. Diese wird mir nicht bezahlt. Gemäß unserer Verfassung ist dies illegal, weil die Sklaverei verboten ist. Es wird aber noch schlimmer, ich muss für mein Arbeitsgerät, also den Ausweis auch noch Geld bezahlen! Eigentlich sollte man das Bundesverfassungsgericht, eventuell gar den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen um überprüfen zu lassen ob das Ganze zulässig ist!
Mit diesen menschenverachtenden Dingen habe ich mich aber eigentlich schon fast abgefunden. Wegen Gewohnheit. Woran ich mich aber noch nicht gewöhnt habe und was ich die allergrößte Frechheit finde ist, dass ich neuerdings auch noch einen Onlinetermin vereinbaren muss, um meiner ungeliebten Bürgersklavenpflicht nachzukommen und dies aber schlicht unmöglich ist. Fragt man bei den Berliner Bürgerämtern online nach einem Termin, so bekommt man Monatsübersichten, auf denen Tage mit noch freien Terminen grün unterlegt sind, Tage mit vollem Terminplan rot und Tage, an denen vermutlich eine Arbeit mit den Bürgern nicht vorgesehen ist, sind farblos. Die Monatübersichten sind allesamt farblos mit ca. 20% rot. Grün kommt nicht vor. Nur in der Legende. Es gibt wahrscheinlich auch Legenden, in denen der Held es vermochte, einen Bürgeramtstermin zu ergattern.
Jetzt ist auch noch etwas passiert, was mich zum unverzüglichen Handeln zwingt. Mein Sprössling hat seinen Ausweis verloren. Das Internet verriet mir, dass wir nun verpflichtet sind, den Verlust unverzüglich der ausstellenden Ausweisbehörde anzuzeigen. Eine Verlust- oder Diebstahlanzeige bei der Polizei gilt nicht. Eine Telefonnummer gibt es nicht. Eine E-Mailadresse gibt es nicht. Wohl aber die Möglichkeit, einen Termin zu vereinbaren. Dies konfrontiert einen dann mit dem oben beschriebenen Problem. Ein möglicherweise in vierzehneinhalb Monaten zu bekommender Termin jedoch scheint mir eher schwer vereinbar mit dem Wort „unverzüglich“, selbst bei einer großzügigen Auslegung.
Wir können uns glücklich schätzen, dass vor 25 Jahren die Wiedervereinigung stattgefunden hat, denn mit dieser endete die Besatzungszeit. Bis zum 3.10.1990 hatten nämlich die amerikanischen Besatzer das theoretische Recht, einen jeden Bürger, der sich nicht ausweisen konnte standrechtlich zu erschießen. Die Bundespolizei darf das gottlob nicht. Wenigstens müssen wir also nicht um unser Leben fürchten.
Lediglich Auslandsreisen werden künftig wieder schwieriger. Wir müssen zwar kein Ausreisevisum beantragen, aber doch immerhin Ausweispapiere.
Hilfe.

Dummheit

An dieser Stelle möchte ich mich mal in die Reihe derer einreihen, welche reihenweise Schmähartikel zu einer blödsinnigen und definitiv nicht mehr zeitgemäßen Regelung schreiben, die sich „Sommerzeit“ nennt.

Die Winterzeit, auch Normalzeit genannt, ist etwas feines. Die Umstellung im Herbst entsprechend auch, und das nicht nur, weil einem „eine Stunde geschenkt“ wird, wie viele Leute fälschlicherweise immer sagen. Mit der Umstellung der Sommerzeit in die Winterzeit wird lediglich der alle Jahre am letzten Märzsonntag wieder begangene Fehler korrigiert. Das Handwerk und die im Landschaftsbau tätigen Dienstleister und sicherlich noch eine ganze Reihe weiterer Berufsgruppen wird mit mir darüber einstimmen, dass es sinnvoll ist, die Zeit im Herbst so umzustellen, dass es nicht erst gegen Mittag hell ist, damit man seinem Tagewerk zu vernünftiger Stunde nachgehen kann. Die Arbeitszeit vieler Berufsgruppen, die auf Tageslicht angewiesen sind, beginnt üblicherweise gegen sieben Uhr morgens, plusminus eine Stunde. Mit der Normalzeit ist es wenigstens gegen acht hell, wenn die Tage am kürzesten sind. Passt.

Die Sommerzeit hingegen korrigiert nichts. Es fällt mir definitiv nichts ein, was die Sommerzeit argumentativ begründen würde. Es ist dann später am Abend noch hell, aber das wird es im Laufe der Zeit ja ohnehin. Und im Sommer, wenn die Nächte am kürzesten sind, kann keine Sau vernünftig einschlafen, weil die Sonne bis um Mitternacht vom Himmel brüllt (gefühlt).

Alle Welt motzt über die Sommerzeit, viele werden krank und die Produktivität sinkt, weil eine allgemeine Erschöpfung den Volkskörper heimsucht. Warum nicht beschließen, dass man nur noch einmal die Zeit umstellt im Oktober und es dann einfach mal bleiben lässt? Ein für alle Mal? Endgültig? Die Welt wäre eine bessere. Ein Bottich neues Gehirn den Entscheidungsträgern!

Gibt es eine Lobby, die das verhindert? Was sollte das für eine Lobby sein? Wer profitiert von der Sommerzeit? Biergärten? Sonnenmilchindustrie? Rolladen- und Vorhangproduzenten?

Ich wusste gar nicht, dass die so mächtig sind.

Die einzige Industrie, der ich eine gewisse Macht einräume, die sicherlich in den nächsten Wochen wieder ein sattes Umsatzplus verzeichnen wird ist die Kaffeeindustrie.

Entsprechend: Guten Morgen. Jetzt einen Kaffee.

Puzzle

Vor ein paar Tagen habe ich eine frisch gefällte Robinie gefunden. Die Scheiben sahen aus wie Puzzleteile. Sehr hübsch, das. Als könnte man den toten Baum wieder zusammenbauen.

Hierbei musste ich an einen kleinen Film denken, den ich, ich war noch sehr sehr jung, im Fernsehen sah. Es war die Sendung mit der Maus, glaube ich, und da wurde das Fällen und Zerlegen eines Baumes gezeigt. Nachdem die Baumzerlegearbeiten vonstatten gegangen waren wurde der Baum wieder zusammengesetzt. Bis er wieder so dastand wie vorher. Jeder Schnitt wurde umgekehrt erneut durchgeführt und der Baum erwachte zu neuem Leben. Und ich war fest davon überzeugt, dass das wirklich geht! Ich glaubte, ich wäre Augenzeuge der Arbeit einer Dransäge geworden.

Es dauerte noch lange bis mir die manipulativen Fähigkeiten des Fernsehens bewusst wurden. Dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, Dinge rückwärts zu zeigen, ich konnte mir das in meinen kühnsten Träumen nicht denken! Bis ich dies herausgefunden hatte ging ich immer davon aus, dass das Absägen eines Baumes reversibel sei. Ich war nur verwundert, dass niemand einen Baum wieder mit seiner Säge zusammenfügte während ich zusah.

Kleine Kinder sind doch tatsächlich sehr dumm.

Und es geht ihnen tatsächlich auch sehr gut damit.

Ausgemärzt

Weil wir gerade den Monat März haben, den ölften um genau zu sein, habe ich mich entschlossen meine albernen Texte noch einmal selbstkritisch und -verliebt querzulesen, mit dem Plan, hier und da die eine oder andere kleine, aber annähernd unmerkliche Verbesserung vorzunehmen. Unmerklich deshalb, weil ist ja schon fast perfekt. Und der März bot sich lediglich als Spielerei für die Überschrift an.

Nun ist es aber so, dass ich, obgleich ich vor Veröffentlichung immer schon einmal das Ergebnis argwöhnisch beäuge, dennoch den einen oder anderen kleinen Rechtschreibfehler mache. So kam es, dass ich just heute wieder ein wenig Fehlerausmerzing betreiben konnte.

Wenn Fehler sich Euch offenbaren, so grämet Euch nicht, leset darüber hinwech oder lasst es mich wissen, damit ich den Fehler tilgen kann zur allgemeinen Erbauung aller Rechtschreibfetischisten.

Blümerant

Heissa! Frühling! Warm. Ich habe jetzt den zweiten Tag in Folge meine olle speckige Joppe weggelassen und bin nicht den Kältetod gestorben. Jedoch fühle ich mich nicht so recht. Das liegt aber nicht am Weglassen der Jacke und einer infolgedessen mich tückisch heimsuchenden grippalen Infektion, vielmehr hängt das mit einem weiteren Phänomen der Frühlingszeit zusammen: Busch- und Baumsperma. Jetzt ist Pollen offen. Und zwar unterwegs. Massenhaft. Jawoll. Und ich reagiere mit Inbrunst auf den nützlichen Haselstrauch und die liebliche Birke und noch so manch weiteres an zarten Pflänzlein. Später dann sind die Gräser dran. Die begleiten mich dann bis zum Frost.

Warum können denn die nicht normal blühen, so wie die Tulpe, der Krokus und weiß der Teufel was sonst noch? Warum Wind wenn es doch auch Bienen gibt? Naja. Ist eigentlich leicht zu verstehen. Wenn die Biene ausstirbt gibt es trotzdem Wind. Entsprechend ist die Birke dem Krokus gegenüber klar im Vorteil.

Vielleicht sollte man anders fragen: Warum reagiere ich auf Pollen? Ich bin doch gar nicht angesprochen. In mir wächst keine Haselnuss. Auch Birkensamen hervorzubringen bin ich nicht imstande. Niese ich deshalb den ganzen Mist wieder aus, damit die Pollen weiterhin im Umlauf bleiben anstatt beim falschen Adressaten zu verkommen? Aber fliegen die nicht so vollgeschnoddert viel schlechter?

Was soll das? Wie man es dreht und wendet, eine Allergie ergibt überhaupt keinen Sinn! Sollte man vielleicht abschaffen. Wer ist dafür?