Erschütterung

Gerade habe ich mir mal wieder die Borsten aus dem Antlitz geschabt.

Anschließend habe ich mir ein paar Tropfen Aftershave auf die Haut geschmiert und musste dabei feststellen, dass mein Rasierwasservorrat zur Neige geht. Vor Jahrzehnten hatte ich mir mal ein entsprechendes Elixier in einem kleinen Flakon gekauft und es schien mir, als wäre der Vorrat unerschöpflich. Doch offenbar ist dem leider nicht so.

Voller Grauen blicke ich nun  in eine  Zukunft, in welcher sich ein erneuter Besuch in einem infernalisch stinkenden Duftwasserkaufhaus anzubahnen scheint….

Ich habe fürchterliche Angst.

 

Kulturbeitrag

Wenn man, wie ich, seinen Urlaub gerne räumlich flexibel gestaltet, hierbei allerdings die kostspielige Nacht im Hotel scheut und lieber rustikal nächtigt, dann verschlägt es einen immer wieder mal auf einen Campingplatz. Gelegentlich findet man dann auch einen schönen solchen, den man gerne auch wiederholt aufsucht. Am vergangenen Wochenende habe ich einen Campingplatz zum wiederholten Male aufgesucht und habe ihn auch erneut für gut befunden. Mit den üblichen Abstrichen.
Campingplätze sind Orte, an denen unterschiedlichste Menschen aufeinandertreffen, dennoch sind Campingplatzbetreiber oft bemüht, mittels Kulturprogramm die Menschen zusätzlich an sich zu binden. Ein Bemühen, das häufig zum Scheitern verdammt ist, denn das angebotene Kulturprogramm ist gewöhnlich nicht imstande, die unterschiedlichen Bedürfnisse der unterschiedlichen Menschen zu befriedigen. Im Falle meines Besuchs auf dem Campingplatz spielte eine kleine Band auf, welche als Metallica-, Cream- und Nochirgendwas-Coverband angekündigt war. Ich zog es vor, der Darbietung nicht beizuwohnen sondern im Kreise der Mitreisenden Blödsinn redend und biertrinkend Karten- und Würfelspiele zu spielen.
Morgens hatte ich bereits eine geräuschvolle Darbietung genießen dürfen, die jeder Camper kennen dürfte: Sobald der Morgenkaffe im Leib die Peristaltik adäquat angeregt hat, strebt man dem bereits von unheilvollen Schwaden umwaberten Sanitätshaus zu. Öffnet man dann dort die Tür, so wird man empfangen von einem ohrenbetäubenden Darmwindkonzert.
Am besagten Morgen hatte ich schon das zweifelhafte Vergnügen, den einen oder anderen Musikanten Cream und Slime spielen zu hören. Entsprechend unnötig erschien mir der Besuch des Gastspiels der Cream-Coverband.