Heute habe ich, nach langer Zeit einmal wieder, den Spruch „Arm wie eine Kirchenmaus“ vernommen. Sogleich manifestierte sich in meinem Kopf die Frage, warum eigentlich Kirchenmäuse ärmer sein sollten als beispielsweise Bauernmäuse? Wäre nicht eher umgekehrt ein Schuh draus zu machen? Wo doch der Klerus stets reich war und das Bauernvolk zugunsten der Kirche und des Adels meistens Armut litt?
Haben die Kirchenmäuse vom Kirchenzehnt nüscht abbekommen? Das halte ich für unwahrscheinlich.
Oder bedeutet „Ich bin arm wie eine Kirchenmaus.“ soviel wie „Leck mich, es geht Dich überhaupt nix an wie reich ich bin!“?
Ist demzufolge die Familie Schlecker möglicherweise arm wie eine Kirchenmaus? Oder die ganzen Briefkastenleute? Und solches Geschmeiß?
Vermutlich sollte man die, die behaupten, sie seien arm wie eine Kirchenmaus einmal umgehend einer intensiven Finanzprüfung unterziehen. Möglicherweise sollte Wolle Schäuble einfach einmal an alle Haushalte einen Fragebogen senden, in dem die Befragten ankreuzen können, ob sie unermesslich reich, stinkreich, wohlhabend, naja-geht so, eher arm, arm wie eine Kirchenmaus oder bitter arm sind.
Auf seine eigene Antwort wäre ich auch mal gespannt.