Psst

Gestern war ich mal wieder mit meiner Sippe auswärts unterwegs. Und zwar in einem Thermalbad. Thermalbäder sind ja so Wellness-Tempel-Dinger, wo man gefälligst ruhig zu sein hat und wo man, insbesondere als Kind, sich zu verhalten hat wie man sich natürlicherweise nicht verhält.
Als wir unseren, zugegeben sehr erholsamen Aufenthalt dortselbst nun beinahe beendet hatten geschah dann das Folgende: Eine junge Dame, entgegen der üblichen in diesem Etablissement vorherrschenden Kleiderordnung keineswegs in Badekluft gewandet, schleppte eine mittelgroße Kompaktanlage (vergl. Brüllwürfel) an den Rand des einen Wasserbeckens. Anschließend schaltete sie das Gerät ein, und eine Wand aus unerträglicher Fitness-Höllen-Musik erschütterte meinen gerade völlig entspannten Leib, der Schreck fuhr mir in alle Glieder, die Erholung war wieder weg!
Ich möchte an dieser Stelle einmal anführen, dass ich der Meinung bin, dass in Badeanstalten, in denen man laute, billige Synthesizer-Musik einsetzt um fitnessbedürftige Menschen zum im Wasser herumhampeln anzuregen, das durch lautes Johlen begleitete Springen vom Beckenrand ausdrücklich erlaubt werden muss. Wenn einer lärmt, dann darf das der andere auch.
So geht Generationengerechtigkeit.

Programm

Ein wenig blöd ist es schon, wenn man ständig in den Briefkasten lugt und darin etwas Wichtiges, wie zum Beispiel einen neuen Arbeitsvertrag, zu finden hofft, jedoch stets enttäuscht wird.

Kann ja nur besser werden.

Dummheit

An dieser Stelle möchte ich mich mal in die Reihe derer einreihen, welche reihenweise Schmähartikel zu einer blödsinnigen und definitiv nicht mehr zeitgemäßen Regelung schreiben, die sich „Sommerzeit“ nennt.

Die Winterzeit, auch Normalzeit genannt, ist etwas feines. Die Umstellung im Herbst entsprechend auch, und das nicht nur, weil einem „eine Stunde geschenkt“ wird, wie viele Leute fälschlicherweise immer sagen. Mit der Umstellung der Sommerzeit in die Winterzeit wird lediglich der alle Jahre am letzten Märzsonntag wieder begangene Fehler korrigiert. Das Handwerk und die im Landschaftsbau tätigen Dienstleister und sicherlich noch eine ganze Reihe weiterer Berufsgruppen wird mit mir darüber einstimmen, dass es sinnvoll ist, die Zeit im Herbst so umzustellen, dass es nicht erst gegen Mittag hell ist, damit man seinem Tagewerk zu vernünftiger Stunde nachgehen kann. Die Arbeitszeit vieler Berufsgruppen, die auf Tageslicht angewiesen sind, beginnt üblicherweise gegen sieben Uhr morgens, plusminus eine Stunde. Mit der Normalzeit ist es wenigstens gegen acht hell, wenn die Tage am kürzesten sind. Passt.

Die Sommerzeit hingegen korrigiert nichts. Es fällt mir definitiv nichts ein, was die Sommerzeit argumentativ begründen würde. Es ist dann später am Abend noch hell, aber das wird es im Laufe der Zeit ja ohnehin. Und im Sommer, wenn die Nächte am kürzesten sind, kann keine Sau vernünftig einschlafen, weil die Sonne bis um Mitternacht vom Himmel brüllt (gefühlt).

Alle Welt motzt über die Sommerzeit, viele werden krank und die Produktivität sinkt, weil eine allgemeine Erschöpfung den Volkskörper heimsucht. Warum nicht beschließen, dass man nur noch einmal die Zeit umstellt im Oktober und es dann einfach mal bleiben lässt? Ein für alle Mal? Endgültig? Die Welt wäre eine bessere. Ein Bottich neues Gehirn den Entscheidungsträgern!

Gibt es eine Lobby, die das verhindert? Was sollte das für eine Lobby sein? Wer profitiert von der Sommerzeit? Biergärten? Sonnenmilchindustrie? Rolladen- und Vorhangproduzenten?

Ich wusste gar nicht, dass die so mächtig sind.

Die einzige Industrie, der ich eine gewisse Macht einräume, die sicherlich in den nächsten Wochen wieder ein sattes Umsatzplus verzeichnen wird ist die Kaffeeindustrie.

Entsprechend: Guten Morgen. Jetzt einen Kaffee.

Strategie

Für die Erfüllung des angegebenen Wunsches ist es zunächst sicherlich von großem Nutzen, die Orthographie der fremden Sprache zu beherrschen und genügend „L“ einzubauen. Noch nützlicher hingegen ist es sicherlich, wenn man sich auf üblicheren Wegen der Balz dem angestrebten Kopulationspartner nähert als mit dem Kopf nach unten unter Lebensgefahr bei Nacht und Nebel irgendwelche alten Brandwände illegal mit würdelosen Botschaften zu bemalen.

Ich empfehle hiermit dringend, die gewählte Strategie kritisch zu überdenken.

Genese

Ein jeder kennt Krankenhäuser. Da geht man hin, wenn man krank oder verletzt ist und der daraus resultierende Leidensdruck einen dazu zwingt. Oder auf Besuch. Von jemandem, der siehe oben.

Doch was tun, wenn man sich bester Gesundheit erfreut, aber als eingefleischter Hypochonder einen immer stärker werdenden Leidensdruck aufbaut und man etwas unternehmen will? Mit aller Macht?

Für diesen Fall gibt es eine Einrichtung in Berlin Pankow. Das Gesundheitshaus. Wenigstens nehme ich an, dass es zu diesem Zwecke errichtet worden ist.

Was dort allerdings gemacht wird? Keine Ahnung. Im Krankenhaus will man die Patienten wieder los werden und entzieht ihnen, sofern möglich, die Legitimation der Anwesenheit, nämlich die Krankheit. Anschließend werden sie unter großem Hallo vor die Tür, oder unter großer Anteilnahme beigesetzt. Was tut man im Gesundheitshaus? Werden dort die Gesunden krank gemacht? Ist das so eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? Für Ärzte? Die einen machen die Leute krank, damit sie im Krankenhaus behandelt werden und anschließend genesen wieder ins Gesundheitshaus und so weiter und so fort?

Das wäre erschütternd.

Lieber Marburger Bund, ich wähne Dich im Hintergrund.

Und letzteres reimt sich.

Und was sich reimt ist gut.

Dies wiederum ist ein Zitat des bedeutenden Philosophen mit Namen Pumuckl.

Verwanzt

Verblüfft stelle ich fest, dass die ersten Reaktionen auf die Veröffentlichung meiner Beiträge seit einiger Zeit zuverlässig aus den USA kommen, will sagen die ersten Aufrufe erfolgen umgehend. Habe ich zu häufig das Schlagwort „Folter“ eingesetzt? Hat man mich auf dem Kieker? Wird bald mein Telefon, mein Auto und meine Wohnung verwanzt?

Who knows? Yes, you know!

Aber a propos verwanzt, die gemeinhin als Feuerkäfer bekannten Feuerkäfer heißen nicht Feuerkäfer sondern Feuerwanzen, weil es sich hierbei nämlich weniger um Käfer sondern eher um Wanzen handelt. Feuerkäfer erhält man, wenn man tierquälerisch veranlagt ist, unter Einsatz eines handelsüblichen Feuerzeuges, einer Dose Haarspray und infolgedessen nicht mehr langlebiger Käferpopulationen. Auch denkbar ist, dass man kleine Käfer als Munition für Luftdruckwaffen nutzt. Von beidem jedoch rate ich dringendst ab, denn derlei Tierquälerei ist völlig zurecht geächtet und kann strafrechtlich verfolgt werden.

Spieglein, Spieglein…

Die Tiefe der Abbildungen im Spiegel beeindrucken ja schon, bedenkt man die Tatsache, dass es sich bei einem Spiegel lediglich um eine zweidimensionale Angelegenheit handelt. Ist der Spiegel allerdings infolge unsachgemäßer Lagerung kaputt gegangen, dann bilden sich darin Strukturen, die eine unglaubliche Tiefe vergaukeln. Kein Wunder, dass man abergläubisch denkt, der Blick in den Spiegel raube einem die Seele und finstere Mächte saugen die Kraft aus einem heraus.

Ein Dimensionsloch könnte auch in einem solchen kaputten Spiegel liegen. Wehe dem, der die Scheibe ablöst.

Das unsagbar Böse lauert in der kaputten Silberbeschichtung…