Besteck

Es geht mir gut. Ich habe alles, was ich brauche. Zwar hatte ich bei meiner Geburt keinen goldenen Löffel im Arsch, doch ziemlich sicher lag im Nebenzimmer irgendwo eine angelaufene silberne Kuchengabel herum.

Obwohl es mir eigentlich an nichts mangelt möchte ich doch stets noch mehr haben. Zum Beispiel will ich auch ein Haus. Mit Garten. Und noch mehr Zeit. Und weniger arbeiten. Für mehr Geld. Und mehr Urlaub. Und wenn mir danach ist, dann alles kaufen was mich reizt.

Aber würde das denn dann auch so schön sein wie erhofft? Wahrscheinlich nicht. Ich glaube, ich sollte mal irgendwelche von mir sozial beneidete Menschen dahingehend interviewen. Aber man kennt ja so wenige davon.

Wenn die allerdings alle auch nur halb so widerlich sind wie die Geissens, oder wie die da heißen, dann ist das auch besser so dass man die nicht kennt. Könnte ja abfärben, das.

Muss man in reich so sein? Vielleicht.

Wenn dem so ist, dann verzichte ich gerne auf goldene Löffel im Arsch und in dem meiner Familie und Nachkommenschaft. Als Besteck für mein Leben reichen mir dann doch die beiden an den Extremitäten außen angebrachten Fleischgabeln mit Daumen.

Ist schon alles ganz gut so.

Bin ja reich.

 

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